Donnerstag, 27. September 2007

1. Bundesliga: Eintracht Frankfurt gg. Karlsruher SC 26.9.2007


Englische Woche in der Fußball Bundesliga - und damit auch englische Woche für mich.

Die Anreise war ziemlich schwierig, weil ich von Süden Richtung Frankfurt fuhr, war die Autobahn verstopft von den massenweise anreisenden Karlsruher Fans. Nach einer halben Ewigkeit - der Anstoß um 20.00 Uhr kam immer näher - wurde ich dann endlich auf einen Parkplatz geleitet.
Hier fielen mir 2 Dinge auf:
1) Ich weiß jetzt, wieso das Stadion früher "Waldstadion" hieß
2) Ich sehe keine Stadion-Lichter weit und breit, keine Fangesänge aus den Kurven, und eigentlich überhaupt nix: Der Weg zum Stadion war absolut unbeleuchtet und führte kreuz und quer durch einen Waldweg.
Nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass ich massiv zu spät kommen würde und so wars dann auch: Nachdem ich schon 15 Minuten durch den Wald spazierte legte ich einen 5 Minuten Sprint ein und schon kam erschöpft und 20 Minuten zu spät an meinem Sitzplatz genau unterm Dach der Commerzbank Arena an. 28 Euro für eine Karte so weit oben und dazu noch hinter einem Tor ist auf jeden Fall ne stolze Summe, aber man konnte trotzdem sehr gut aufs Spielfeld gucken. Dass ich zu spät war, war natürlich ziemlich beknackt, weil ich von daher nicht die Stimmung vor dem Spiel mit Fangesängen etc. beurteilen kann. Zu allem Überfluss wird der Oberrang über dem Frankfurter Anhang noch das ganze Spiel über mit dem Stimmungsmacher der Frankfurt Ultras beschallt, so dass man das ganze Spiel über Sachen hört wie "Und jetzt alle! Ich will all eure Hände sehen!" oder "Und jetzt jeder beim Nebenmann einhaken!".
Das ganze hat was vom Club-Urlaub auf Ibiza, und ich könnte es in Kauf nehmen, wenn die Stimmung dadurch wirklich 1a wäre. Leider hat kaum einer auf dem Oberrang -auch aufgrund der schwachen Vorstellung von der Eintracht- mitgemacht, so dass der Schreihals mir Mitte der 2. Halbzeit ziemlich auf die Nerven ging. Trotzdem fand ich aber, dass der Unterrang (Frankfurter Fan-Block) ordentlich Stimmung gemacht hat - auch mit ein paar Gesängen, die ich so noch nie gehört habe.
Da ich ja leider zu spät war, war natürlich auch schnell Halbzeit: Direkt nach dem Pfiff bin ich aufgestanden, um mir die Stadionwurst zu kaufen. Leider saß ich ja direkt unterm Dach, so dass ich so ziemlich der letzte war, der an der Imbissbude (wobei man eher nicht von einer Imbissbude reden kann, sondern eher von einer Essens-Ausgabestelle) war. Zusätzlich musste ich nach ein paar Minuten in der Schlange auch noch erkennen, dass man eine Chipkarte braucht, um Essen zu bekommen - also doch noch mal schnell in eine andere Schlange um die Chipkarte zu besorgen (die war aber sehr kurz). 1 Minute vor Anpfiff zur 2. Halbzeit wurde ich dann von meinem Freunden von Aramark auch schon in Empfang genommen. Wie immer bietet Aramark das Standard-Essens-Programm an, und ich entschied mich für eine Bratwurst im Brötchen. Ein Wort zur Aramark-Bedienung: Servicewüste Deutschland! Diese Frau war krass unfreundlich. Nach meinem freundlichen Appell mich bitte nicht so einschläfernd lethargisch zu bedienen wie die etwa 30 Kunden vor mir - ging sie plötzlich in die Offensive und behauptete, dass die Angestellten von Aramark nicht nur dumm rumstehen würden, wie von mir angeblich impliziert. Natürlich hat die Frau recht - das Aramark Service Personal steht nicht nur dumm rum, sondern wenn sie was zu tun haben, dann arbeiten auch noch völlig unprofessional und achten dabei auf höchstmögliche Inkompetenz. Mit Ausnahme des Personals im rewirpower-Stadion in Bochum, bin ich bisher nur völlig inkompetenten Aramark-Angestellten bedient worden. Ich kann absolut nicht verstehen, wieso dieser Caterer so viele Bundesliga-Stadien bedient, und gleichzeitig so einen geringen Service bieten. Ich geh mal davon aus, dass Aramark einfach dasjenige Unternehmen ist, dass die Leistung zum geringsten Preis anbietet. Leider schlägt sich dieser vermeintliche Vorteil für die Kunden in schlechter Qualität der Speisen wider: Die Wurst war schwammig und matschig. Natürlich muss ich einrechnen, dass ich aufgrund der schwierigen Anreise ein wenig gefrustet war, aber dennoch war die Wurst totaler Müll.
Durch dieses kleine Wortgefecht mit der Aramark Frau hat ein Freund von mir, der mit mir in der Schlange stand, leider das Pech gehabt, dass er das allerkleinste Schnitzel-Brötchen bekam (Sorry Felix! ;) ). Und jetzt kann man mal raten, was ich durch diese lange Wartezeit ebenfalls noch verpasst habe - Genau, das einzige Tor des Spiels kurz nach der Halbzeit für die Gäste aus Karlsruhe!
Der Rest des Spiels war dann ohne große Highlights - einzig die Pyro-Show der Karlsruher Fans war ziemlich cool (wird dem Verein aber eine Strafzahlung kosten).


Zusammenfassung:
Eintracht Frankfurt vs. Karlsruher SC 0:1
Commerzbank Arena
48.500 Zuschauer (neuer Rekord für mich in dieser Saison)
Bratwurst 2,30 Euro
"Was soll ich zu diesem Tag sagen? Auf jeden Fall ziemlich verkorkst mit einer Verspätung von 20 Minuten und dazu noch das Tor verpasst. Nichtsdestotrotz war die Wurst auch unterste Schublade: Sehr wässrig und sah auch schon von außen nicht appetitlich aus. Dazu noch die unverschämte Bedienung - Wer kann das unterbieten?"

1/10

Sonntag, 23. September 2007

2. Bundesliga: Offenbacher Kickers gg. FSV Mainz 05 23.9.2007


Dieses Wochenende war wirklich ein Fußball-Wochenende! Denn nach dem Besuch in Ludwigshafen am Tag zuvor, konnte ich am Sonntag endlich mein erstes 2. Liga Spiel der Saison sehen. Und dann gleich das Rhein-Main Derby zwischen den Kickers aus Offenbach und dem FSV Mainz 05 am Bieberer Berg. Ein ziemliches Top-Spiel, denn beide Mannschaften standen weit oben in der Tabelle.

Ich entschied mich mit dem Auto anzureisen, denn die Bahnverbindungen von Mannheim nach Offenbach sind ziemlich schlecht (und ich hätte sehr früh aufstehen müssen ;) ). Das Stadion fand ich ganz leicht, auch dank der sehr freundlichen Einheimischen, die mir sogar noch Tipps zum Parken gaben und mir ein gutes Spiel gewünscht haben! Leider ist die Parkplatzsituation nicht die allerbeste, aber nach kurzem Suchen fand ich erstaunlicherweise fast unmittelbar nebem dem Stadion in einer Nebenstraße einen Parkplatz. Vor dem Stadion bildete sich schon eine Riesen-Menschenmenge die ins Stadion wollte. Dazu muss man wissen, dass das Stadion "Bieberer Berg" in Offenbach keine neugebaute Arena ist, sondern ein altes Stadion mit langer Tradition: Das Stadion ist mit der Zeit also gewachsen (Anbau von Tribünen, Kapazitäts-Erweiterungen). Von daher hat das Stadion Charme, und die Akkustik ist wirklich gut (keine Laufbahn). Die Offenbacher machten vor dem Spiel schon ordentlich Stimmung, aber leider ist es in den Stadien ja heutzutage gang und gäbe Musik vor dem Spiel laufen zu lassen, so dass diese Fan-Stimmung ein wenig verdrängt wird.

Die erste Halbzeit war fantastisch: Mainz brannte ein Offensiv-Feuerwerk ab und die Offenbacher Hintermannschaft hat ziemlich geschwommen, vor allem der junge Offenbacher Torwart Endres war 2 mal nicht sicher, als er einen Ball nicht festhielt und eine Ecke unterlief. Aber die Mainzer nutzen all ihre Chancen nicht und so kam es wie es kommen musste: Offenbachs Star Türker macht das 1:0 für die Gastgeber. Leider konnte ich das Tor nicht sehen, denn ich bin schon ein paar Minuten vor der Pause rausgegangen um mir die Stadionwurst zu kaufen. Sehr ärgerlich!
Aber wenn ich schon mal beim Thema bin: die Wurst war durchschnittlich. Komischerweise fand ich sie ein wenig "wässrig", ich nehme an, dass sie nicht optimal durchgegrillt war. Zum Stadion passend gab es die Stadionwurst nicht von einem professionellen Caterer, sondern von einer Würstchenbude (sehr sympathisch!). Das Brötchen war frisch, der Senf war auch akzeptabel, dennoch machte die Wurst nicht sonderlich satt und der Geschmack riss mich nicht vom Hocker.

Angetrieben vom gestrigen Spiel von Ludwigshafen, wo ich mich trotz einer Stehplatzkarte auf die VIP Tribüne schmuggelte, wollte ich mal sehen wie weit ichs am Bieberer Berg bringe. Also eine Cola gekauft, mit einem Pulk von Menschen dann einfach an den Ordnern vorbei spaziert ohne mein Ticket zu zeigen, und schon saß ich auf der Haupttribüne, wo noch genügend Plätze frei waren.
Die zweite Halbzeit war nicht mehr so gut wie die erste: Mainz fehlten plötzlich die Mittel die Verteidigung auszuhebeln, weil die Offenbacher nun wesentlich kompakter standen. Es kamen eigentlich kaum mehr Chancen zustande. Als ein Mainzer wegen eines Scheibenwischers in Richtung des Linienrichters dann Rot sah, war die Messe gelesen: das 2:0 für Offenbach versetzte den Mainzern den finalen K.O.
Die Offenbacher Fans waren verständlicherweise aus dem Häuschen, den großen Favoriten aus Mainz geschlagen zu haben, und auch die Mainzer erwiesen sich als gute Verlierer, denn sie feuerten ihr Team bis zum Ende an.
Generell fand ich die Stimmung wirklich gut: Der Bieberer Berg ist ein sehr enges Stadion, und dass Spiel trug (zumindest in der 1. Halbzeit) ebenfalls dazu bei, dass die Zuschauer ordentlich mitgingen!
Ach so: Mark Medlock hab ich im Stadion übrigens nicht gesehen (obwohl ich neben einem stand, der sein Bruder hätte sein können!). Trotzdem fühlte ich mich ständig an die "Superstar auf Reisen" Comedy vom Radiosender Einslive erinnert, wenn die Offenbacher Originale ordentlich auf die Spieler einschimpfen ("Da läuft kenner mit du Drecksack!").

Zusammenfassung:
Offenbacher Kickers vs. FSV Mainz 05 2:0
Stadion am Bieberer Berg
18.154 Zuschauer
Mann des Tages: Der Offenbacher Fan, der mir auf dem Weg Richtung Stadion noch den Supertipp gab, in der Hamburger Straße zu parken!
Bratwurst 2,20 Euro
"Gutes 2. Liga Spiel v.a. mit tollen ersten 30 Minuten. Die Wurst war relativ günstig, dafür aber auch nich so gut. Die Offenbacher waren alle super freundlich, ganz entgegen dem Klischee. Insgesamt ein klasse Fußballtag (und -wochenende), auch wenn die Rückfahrt ein wenig chaotisch war (hab vergessen mir den Rückweg auszudrucken und bin durch ein paar angrenzende Käffer gefahren)"

5/10







Hier der Blick aufs Spiel von der Hauptribüne aus in der 2. Halbzeit beim Zwischenstand von 1:0 für die Kickers.

Samstag, 22. September 2007

Regionalliga Süd: FSV Ludwigshafen-Oggersheim gg. Stuttgarter Kickers 22.9.2007


Neunter Spieltag der Regionalliga Süd, und im Südwest Stadion in Ludwigshafen kommt es zur Begegnung zwischen 2 Teams, die bisher noch nicht sonderlich überzeugen konnten in der Saison. Aber vor allem die Gastgeber standen unter Druck, weil sie in ihren Heimspielen bisher erst einen (1) Punkt holen konnten. Da Ludwigshafen die Schießbude der Liga ist (21 Gegentore bis jetzt), erwartete ich viele Tore!

Das Südwest-Stadion ist ein wenig merkwürdig: Denn obwohl da ne ganze Menge Leute reinpassen sind viele Bereiche gar nicht zugänglich (zum Beispiel die Blöcke hinter den Toren und fast die komplette Gegengerade). Trotzdem hat das Stadion einen gewissen Charme, und passt besser in die Regionalliga als zum Beispiel das Stadion von Sandhausen. Kurios: Es gibt eigentlich überhaupt keine Sicherheitsvorkehrungen im Stadion (ich hab genau 3 Ordner gesehen), und es gibt keine Begrenzungen der Stehplätze zu den Sitzplätzen: Das heißt, man kann sich ne Karte für den Stehblock kaufen und sich dann gemütlich in den VIP Bereich setzen (das hab ich gemacht). Kurz vorm Spiel hab ich noch zwei Sätze mit ein paar Fans von Ludwigshafener Fanclub "Chemie-Stadt Inferno" gewechselt, die trotz des katastrophalen Starts in die Saison immer noch guter Dinge waren, aber die Einkaufspolitik kritisierten.

Pünktlich um 14 Uhr gings dann los: Die Stimmung war ziemlich schlecht. Die Jungs von "Chemie-Stadt Inferno" (etwa so 10 Mann) waren die einzigen, die für Ludwigshafen Stimmung gemacht haben (dafür aber das ganze Spiel über), von der Tribüne kam absolut gar nix. Die etwa 80 mitgereisten Stuttgarter waren mindestens genauso laut, aber die grauenhafte Akkustik im Stadion machte es sehr schwer das zu vergleichen.
Die erste Halbzeit war nicht sonderlich berauschend, aber einigermaßen o.k. für ein Regionalliga Spiel. Traurig für die Gastgeber, dass einer der wenigen präzise vorgetragenen Angriffe der Kickers zum 0:1 führte in der 39. Minute. Ludwigshafen brachte kaum was nach vorne und wenn sie mal eine Gelegenheit hatten scheiterten sie an ihrem dilletantischem Abschluß.

In der zweiten Halbzeit spielte Ludwigshafen wesentlich offensiver, und setzte sich in der Hälfte von Stuttgart fest, die gar nix mehr brachten. Aber auch hier offenbarte sich, wieso Ludwigshafen so weit unten in der Tabelle steht: Es fehlt die Präzision in den Abspielen und die frischen Ideen, um so eine Defensive (die nicht sonderlich sattelfest war) mal auszuhebeln. Aber nach einer guten Kombination schafften die Gastgeber doch noch das 1:1, nur um aufgrund von katastrophaler Abwehrarbeit das 1:2 nur kurze Zeit später zu bekommen.
Kurz vorm Ende haben die Gastgeber sogar noch 2 Riesenchancen, aber auch da sind sie nicht kaltschnäuzig genug. Ein Wunder, dass die wenigen Fans weiter ihre Mannschaft nach vorne singen, denn 3. Liga tauglich war das nicht! Das traurige ist, dass auch die Kickers nicht wirklich gut waren, aber 2 gute Aktionen reichten, um die Punkte mit nach Hause zu nehmen. Bei Ludwigshafen fehlen Laufbereitschaft, Präzision und Siegeswille, wie die "Schlußoffensive" der Gastgeber zeigte.

So verlor Ludwigshafen erneut zu Hause, was mir für die Fans ein wenig Leid tat.

Zur Wurst: Da ich erst um 12:45 aufgestanden bin, war die Stadionwurst sozusagen mein Frühstück (ich weiß, ekelhaft!). Erste gute Nachricht: In Ludwigshafen steht noch ein richtiger Grill, der sowohl Feuerwürste, als auch Bratwürste ausspuckt. 2 Gastronomen hinter der Theke (sehr freundlich, halfen mir sogar noch den Senf draufzumache) hatten wenig Andrang und somit hatte ich meine Wurst nach 1 Minute in der Hand. Die Wurst sah sehr gut durchgegrillt aus und kam im (etwas faden) Brötchen daher. Das einzige was mich gestört hat war, dass man den Senf nicht aus diesen bekannten Spendern bekommt, wo man nur oben draufdrückt und die Wurst drunterhält, sondern kleine Päckchen bekommt (wie bei McDonalds oder Burger King). Wie soll man denn, wenn man die Wurst in der Hand hält, das Päckchen mit der anderen aufmachen? Aber netterweise half mir die Gastronomin wie oben beschrieben damit, so dass es nicht so sehr ins Gewicht fällt. Geschmacklich war die Wurst absolut in Ordnung und man merkte, dass sie genau richtig gegrillt war.


Zusammenfassung:
FSV Ludwigshafen-Oggersheim vs. Stuttgarter Kickers 1:2
Südwest-Stadion
870 Zuschauer (lt. Stadionsprecher; hier werden 1850 genannt)
Mitfiebernster Mann im Stadion: Stuttgarts Coach Zeidler, der vor lauter Ärger über das Spiel seiner Mannschaft von der Bank fiel, über den Rasen robbte, und ständig am toben war.
Bratwurst 2,50 Euro
"Im Endeffekt war das ein Spiel von 2 schwachen Mannschaften, und Stuttgart hat einfach einen Fehler mehr genutzt als die Gastgeber. Für beide Teams gehts wohl gegen den Abstieg, aber bei Ludwigshafen muss sich vor allem die Einstellung ändern - da war kein absoluter Siegeswille zu erkennen! Schade für die Fans. Die Bratwurst war im oberen Mittelfeld - es gibt wenig zu meckern!"

7/10



Kleine Info noch: Ich habe mal testweise ein Video mit meinem Handy gedreht. Die Qualität (Motorola Razr) ist zwar nicht die beste, aber ich hoffe dadurch kann man ein wenig die Stimmung nachvollziehen.



Sonntag, 16. September 2007

Kreisliga A Düsseldorf Gruppe 2: Sportring Eller gg. DSV 04 II 16.9.2007


An diesem Wochenende musste ich mich entscheiden: Gehe ich in die Oberliga und probiere das berühmte Cevapcici von TuRu Düsseldorf in der Oberliga Nordrhein, oder gehe ich mal ganz nach unten und gucke mir ein Spiel in der Kreisliga A (Raum Düsseldorf) an, wo das Südderby zwischen Sportring Eller und dem DSV 04 II anstand.
Komischerweise habe ich mich für die Kreisliga A entschieden, wo ich eine Anfahrtsweg von 5 Minuten mit dem Fahrrad hatte.

Ich kam gerade pünktlich zum Anpfiff an, als mich ein Betreuer zurückpfiff - ich hatte keinen Eintritt bezahlt. Ich war der Ansicht, dass in dieser unteren Liga eher der Verein dem Zuschauer Schmerzensgeld zahlen muss, anstatt Eintritt zu verlangen. Der reguläre Eintritt ist 3 Euro, Jugendliche müssen 1,50 Euro blechen (also nicht die Welt). Als ich gerade umgedreht bin um den Eintritt zu bezahlen, fiel auch schon das 0:1 aus Sicht der Gastgeber (im Nachhinein berichtete mir andere Zuschauer von einem geschickten Freistoßtrick des DSV 04).
Neben diesem ersten Highlight des Spiels fiel mir vor allem das Durchschnittsalter der Zuschauer auf: Ich schätze 60 Jahre! Das ist aber eher ein Vorteil, weil man in den Genuss von Schiedsrichter- und Spielerbeleidigungen in tiefstem Düsseldorfer Platt kommt ("Da kütt er nimmie hinnerher!") . Leider war das Spiel vor allem in der ersten Halbzeit nicht sonderlich aufregend, so dass sich die anwesenden alten Herren, die sich wahrscheinlich schon seit über 40 Jahren die Spiele anschauen, bei einem Altbier auch über andere Dinge im Fußball austauschen konnten ("Den Luca Toni hänn ich noch nie jemocht! Dä Hitzfeld hätt doch scho zwee jute Stürmer!").
Sowas will man hören in der Kreisliga - das Publikum war auf jeden Fall sehr unterhaltsam!

In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel dann ein wenig besser mit überlegenen Gastgebern, aber der DSV 04 konnte das Ergebnis behaupten. Erst Mitte der zweiten Halbzeit tauchte ein Elleraner frei vor dem Schlußmann der Gäste auf, und machte das verdiente 1:1. Ein altes Mitglied des Heimatvereins ("Ich hänn den Verein hier mit aufjebaut!") brüllte rein, dass er sich bei einem Sieg seiner Mannschaft nicht lumpen lassen würde, und ein 10 Liter Altbier-Fass spendieren würde. Diese Motivation wirkte aber kontraproduktiv, so dass ein Elleraner bei einem Luftkampf im Strafraum die Hand zu Hilfe nahm - der fällige Elfmeter wurde eiskalt verwandelt. So endete das Spiel mit den ersten Punkten für die Gäste, die in allen 5 Spielen zuvor Niederlagen kassiert haben.
Die obligatorischen Rangeleien und Beschimpfungen nach dem Schlußpfiff zwischen den Teams konnten von Betreuern schnell geschlichtet werden.

Zur Wurst: Das Würstchen gabs von einem Stand, der "Hasis Frikadellen Tempel" heißt (große Klasse und Pluspunkt in der Bewertung!). Die Gastronomin (ich nehme an sie heißt Hasi) hatte alles im Griff: Sie haute die Pommes in die Fritöse, so dass auch Rainer Calmund stolz wäre, und hatte am Grill alles unter Kontrolle! Nach 10 Sekunden hatte ich meine Bratwurst. Erster Eindruck: Wow, das ist ne Wurst! Sehr groß und toll durchgegrillt. Dazu noch ein knackiges Brötchen und (leider) einen No-Name Senf. Für 2 Euro ein tolles Gesamtpaket! An der Wurst konnte man absolut nichts aussetzen, nur der Senf war - schwer zu beschreiben - irgendwie abgestanden. Trotzdem war man nach Verzehr dieser Wurst richtig satt!


Zusammenfassung:

Sportring Eller gg. Düsseldorfer SV 04 II 1:2
"Sportring Eller Kampfbahn" (meine Bezeichnung, die Anlage hat keinen offiziellen Namen)
70 Zuschauer (von mir geschätzt)
Lustigster Mann auf der Anlage: Walter. Er geht seit 68 Jahren zu Sportring Eller und hat laut eigener Aussage schonmal "Hitler dat Händchen geschüttelt"
"Das Spiel war ein kampfbetontes Kreisliga Spiel mit einem glücklichen, aber nicht unverdienten Sieger. Die Wurst war wirklich klasse: Sie hatte alles, was eine gute Wurst ausmacht, und wurde mir dazu noch von der Gastronomin im "Hasis Frikadellen Tempel" verkauft. Ich kann außer dem Senf eigentlich gar nichts bemängeln.
Die Sportring Eller Wurst ist die neue Referenz!"


9/10

Samstag, 8. September 2007

Regionalliga Süd: SV Sandhausen gg. SpVgg Unterhaching 8.9.2007


Das erste Spiel der Regionalliga Süd überhaupt für mich - und das in der totalen Provinz: Sandhausen (in der Nähe von Heidelberg)!
Der Ort hat knapp über 14.000 Einwohner aber dafür eine sehr gut in die Saison gestartete Mannschaft, die letztes Jahr noch eine Liga tiefer spielte. Ich habe etwa 25 Minuten zum Stadion gebraucht, dank freundlichen Sandhäusern (nicht Sandhausenern!), die mir den Weg zum Stadion gezeigt haben ("Du fährs 100 Meder graduss und da bieschst hinne rechts aff!"). Auch gut: das kostenlose Parken. Erster Eindruck vom Stadion: Man merkt die Oberliga-Vergangenheit natürlich deutlich an, dennoch absolut Regionalliga-tauglich.
Kurz vorm Spiel kam bei mir die Frage auf, ob alle Unterhaching Fans wegen Ribery und Toni mittlerweile zum FC Bayern abgewandert sind, denn da standen wirklich nur eine Handvoll Leutchen rum. Nach etwa 20 Minuten klärte sich das aber auf: Der Hachinger Fanbus war im Stau stecken geblieben und war deshalb verspätet (etwa 100 Gäste Fans waren vor Ort).

Und das bringt mich auch gleich zum Spiel.
Ich fasse die erste Hälfte zusammen: SVS passt Ball in Abwehr rum, irgendwann schlägt einer den langen Ball nach vorne, Haching bekommt Ball, passt in Abwehr rum, schlägt nach vorne, SVS kriegt den Ball.
Andere Variante: SVS bekommt den Ball in der Abwehr, spielt 2 Pässe, dann Fehlpass, schneller Konter von Haching möglich, aber leider Fehlpass.
Das war die schlechteste Halbzeit, die ich diese Saison gesehen habe. Die Fehlpassquote lag bei gefühlten 80 Prozent. Von Haching als 2. Liga Absteiger hätte ich auf jeden Fall mehr erwartet. Bemerkenswert, dass keine Pfiffe in der Halbzeit aufkamen. Das einzige, was mich vom einschlafen abhielt waren die Schiedsrichter Beleidigungen der Sandhäuser, die ich aufgrund des Dialekts kaum verstehen konnte. Die Fachsimpeleien waren aber auch spitze ("De Jungens da hinne müsse mehr miteinnane schwätze!").
Mitten in der 1. Hälfte hab ich dann noch den Vater von der Nummer 4 (Mario Göttlicher) des SV Sandhausen kennengelernt, der mir dann noch so allerhand Interessantes aus der Welt eines Profifußballers erzählte (der Traum eines jeden Jungen!). Gott sei Dank hatte der Schiedsrichter ein Einsehen und pfiff püntklich zur Halbzeit ab, so dass ich mich schnell zu der symphatischen Imibss-Ecke im Fanblock aufmachte.
Leider waren die Zuschauer vor der Wurst-Bude nicht in der Lage eine vernünftige Schlange zu bilden, so dass die Wartezeit etwas länger als gewohnt betrug. Als ich dann endlich an der Reihe war, sagte der Verkäufer zu mir, dass sie kein Bargeld annehmen, sonder nur Bons. Völlig umständlich muss man sich also in die Schlange vom Getränke Stand stellen, wo man Bons kaufen kann, um sich dann erneut in die Würstchenschlange anzustellen. Hmm... auch ein Weg, die Halbzeitpause rumzukriegen (wenigstens war kein Aramark Angesteller weit und breit zu sehen)! Zur Auswahl gab es dunkle (Feuerwürste) und helle Bratwürste. Eigentlich bin ich immer dafür die lokalen Spezialitäten auszuprobieren, aber ich bin dann doch bei der traditionellen Bratwurst geblieben. Zur Verfeinerung gab es Ketchup oder Senf (für den ich mich entschied).
Die Bratwurst hatte komischerweise überhaupt keinen Eigengeschmack, konnte mich geschmacklich also nicht überzeugen. Allerdings war das Brötchen sehr frisch und der Senf ganz o.k. Positiv war aber, dass die Wurst relativ groß war und somit satt machte.
Gerade noch ein Foto von der Wurst geknipst ging die 2. Hälfte schon los: Das Spiel wurde ein wenig besser, weil beide Mannschaften sich endlich Chancen rausspielten. Trotzdem war es ein relativ grottiger Kick, der allerdings vom 1:0 für Sandhausen ein wenig wachgerüttelt wurde (zwar nicht unverdient, aber ein völlig überraschender Treffer). Komischerweise war Unterhaching überhaupt nicht in der Lage Druck zu machen aber kam durch 2 Freistöße und 2 Distanzschüssen noch zu einigermaßen passablen Chancen. Doch all das änderte nichts am Endresultat.


Zusammenfassung:
SV Sandhausen gg. SpVgg Unterhaching 1:0
Hardtwaldstadion
1.700 Zuschauer
Prominentester Mann auf dem Platz: Haching Coach Werner Lorant
Bratwurst 2 Euro
"1. Hälfte absolut zum Vergessen, in der 2. wurden beide Teams ein wenig besser - Ich hoffe, dass ist nicht der Standard in der Regio Süd! Dieses Spiel hatte wirklich keinen Sieger verdient, aber ein glückliches Ende für Sandhausen. Bratwurst war ganz ok, genau wie das Spiel nichts besonders.
Bescheuertes Bon-System - bitte 3. Liga tauglich machen!"


3/10

Montag, 3. September 2007

Einwurf

Letztes Wochenende konnte ich wegen meines Umzugs in den Süden leider kein anderes Spiel außer Fortuna Düsseldorf gg. Hamburger SV II besuchen (1:0). Und da ich diese Wurst schon getestet habe, gibts keinen neuen Testbericht.
Aber die Reise durch die Stadionlandschaft wird nächste Woche fortgesetzt, wenn ich mir mal verstärkt die Stadien des Südens vornehme. Am Samstag ist Länderspiel (Deutschland gegen Wales), so dass weder 1. Liga noch 2. Liga Spiele stattfinden. Aber kein Problem, ich weiche auf die Regionalliga Süd aus, die regulär spielt.

Voraussichtliche nächste Spiele sind von daher:
Samstag 8.9. 14 Uhr: SV Sandhausen gg. SpVgg Unterhaching
Sonntag 23.9. (Spieltag noch nicht terminert): Kickers Offenbach gg. Mainz 05

Für das dazwischen liegende Wochenende habe ich noch keine Pläne. Vielleicht hat ja einer von euch einen guten Tipp?